Requiem aeternam

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Am Samstag, 21. März 2020, 17 Uhr, stellt Cantus Solis Karlsruhe in einer kleineren Besetzung zwei besondere Requiemsvertonungen in den Mittelpunkt ihres Konzertabends in der Waldenserkirche in Palmbach. Zum einen werden die berühmten Exequien von Heinrich Schütz erklingen, die zu den ergreifendsten und kunstvollsten Trauermusiken des 17. Jahrhunderts überhaupt gehören und nachfolgende Komponisten über Epochen hinweg beeinflusst haben. Noch zu Lebzeiten in Auftrag gegeben, erklangen sie zum ersten Mal an der Begräbnisfeier von Schützens Landesherren, Heinrich Posthumus Reuß, der die vertonten Texte zusammengestellt hatte. Somit stellt dieses Werk auch ein Zeitzeugnis barocker Geisteshaltung dar, in der es üblich war, sich schon zu Lebzeiten um den eigenen Tod zu kümmern und die Gestaltung der Trauerfeier festzulegen. Ihnen gegenüber steht das Requiem von Herbert Howells, eine a-cappella-Vertonung des 20. Jahrhunderts, die als eine der schönsten und bewegendsten Werke der ganzen englischen Chormusik angesehen wird. Sie entstand bereits in den 1930er Jahren, wurde aber auf Wunsch des Komponisten erst 1980 veröffentlicht. Ausschnitte aus diesem Werk verarbeitete der Komponist 1935 in seinem Werk Hymnus paradisi, in dem er des Todes seines 9-jährig verstorbenen Sohnes gedenkt. Trotz der persönlichen Betroffenheit drückt dieses Werk nicht nur tiefe Trauer, sondern durch die besondere Gegenüberstellung unterschiedlicher Bibelstellen Zuspruch und ewige Hoffnung aus. Den beiden Requiemskompositionen vorangestellt ist die Klageliedvertonung The Lamentations of Jeremiah des englischen Renaissance-Komponisten Thomas Tallis, die mit ihren harmonischen Spannungen und einer ausgereiften Polyphonie auf dem höchsten kompositorischen Niveau ihrer Zeit stand.

 

Mitwirkende:

Solisten Cantus Solis Karlsruhe:

Sopran: Gabriele Kübler, Eva Lichtenberger

Alt: Anja Seipold

Tenor: Christian Pachtner, Mathias Langehein, Joachim Fassnacht

Bass: Werner Schrietter, Karsten Kremer

 

Bass-Gambe: Ekkehard Weber

Orgelcontinuo: Angelika Kügele

Leitung: Anja Daecke-Mumm