Mitten wir im Leben sind
Vergänglichkeit und Gottvertrauen
Vokalwerke aus Barock und Romantik
Die Auswahl geistlicher Chorwerke von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger ist zum einen kompositionsgeschichtlich begründet, griffen doch letztere auf Vorbilder des Barockzeitalters zurück. Zum anderen steht sie in einem thematischen Zusammenhang, der sich mit den Worten "Vergänglichkeit und Gottvertrauen" umreißen lässt: So spricht Johann Sebastian Bachs doppelchörige Motette Komm, Jesu, komm von Lebensmüdigkeit und unerschütterlichem Glauben an ein Leben nach dem Tode. Max Regers Acht geistliche Gesänge sind in ihrer Schlichtheit und Innigkeit geradezu gesungene Gebete. Eröffnet werden sie mit einem achtstimmigen Satz auf einen Text von Matthias Claudius: "Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit und alle Welt vergehet mit ihrer Herrlichkeit. Es ist nur Einer ewig und an allen Enden und wir in seinen Händen." Beschlossen wird die Sammlung Regers mit einer Vertonung des Glaubensbekenntnisses in einer Textübertragung aus dem 14. Jahrhundert.
Namensgebend für das Chorkonzert ist Felix Mendelssohns doppelchörige Motette Mitten wir im Leben sind, deren Textbeginn mit den Worten "... mit dem Tod umfangen" fortgeführt wird und die in klangvoller Achtstimmigkeit Gottes Erbarmen anruft. Als weiteres Werk von Mendelssohn erklingt die vierstimmige Motette Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren. Abgerundet wird das Programm mit einer Komposition von Heinrich Schütz: Der 121. Psalm Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen erzählt in einer ausgesprochen lebendigen und bildlichen Musiksprache von tiefem Vertrauen in Gottes Hilfe.
Bei den barocken Werken wurde Cantus Solis Karlsruhe von einer Continuo-Gruppe mit Orgel (Angelika Kügele), Violone und Theorbe begleitet.
So, 8. Februar 2009, Evangelische Stadtkirche Karlsruhe-Durlach